Seit 1984 gibt es in Deutschland so genannte Babyjogger. Es gibt also seit 30 Jahren keine Ausrede mehr für junge Eltern, ihre Fitness zu vernachlässigen. Zumindest nicht wegen eines unmobilen Sprösslings. Wir haben für Sie die wichtigsten Faktoren zusammengetragen, wenn Sie zusammen mit Ihrem Kind Joggen gehen möchten.

  • Wählen Sie einen Wagen, der „in der Spur“ bleibt

Die Räder des Wagens sollten zwischen 15 Zoll und 25 Zoll messen. So sicher, dass Sie ein gutes Rollverhalten mitbringen, das nicht zu holprig oder zu langsam wird. Das Reifenprofil sollte möglichst für alle Untergründe geeignet sein. Lassen Sie sich hier beraten – es gibt gravierende Unterschiede. Ein Tipp außerdem: Wählen Sie zum Joggen einen Buggy mit drei Rädern. Das macht die Führung einfacher. Suchen Sie außerdem nach einem Wagen mit sehr langem Radstand, das macht Kurven zwar etwas beschwerlicher, hilft aber, damit Sie nicht ständig die Hände am Lenker behalten müssen.

  • Suchen Sie ein möglichst leichtes Modell aus

Am Laufen selbst ändert sich wenig, nur etwas mehr Kraft ist natürlich nötig, wenn man nicht nur sich selbst, sondern auch den Nachwuchs von A nach B bewegen möchte. Achten Sie deshalb darauf, dass nicht auch noch der Wagen zur Kraftbelastung wird. Ein leichter Rahmen, zum Beispiel aus Aluminium, lohnt den Aufpreis.

  • Ein Sicherheitsband verwenden

Oft ist es ungewohnt für sportliche Eltern, die gewohnten Armbewegungen beim Joggen nicht machen zu können. Für viele Wägen gibt es deshalb ein Sicherheitsband, das dafür sorgt, dass der Wagen nicht ständig festgehalten werden muss, sondern nur ab und zu einen „Schubs“ braucht. Das Band wird an der Hand des Joggenden und dem Lenker des Kinderwagens befestigt. Eine Sicherungsleine, damit der Wagen nicht davonrollt.

  • Erschütterungen vermeiden

Kinderknochen sind weich und wachsen noch, deshalb sollten sie nicht zu stark belastet werden. Es ist deshalb wichtig, dass das joggende Elternteil nicht bei zu viel Geschwindigkeit Stufen und Bordsteine „mitnimmt“, oder mit zu langen Schritten gegen den Buggy tritt.

Versuchen Sie also, sich gleichmäßig zu bewegen, und schieben Sie den Wagen zur Not etwas seitlich versetzt. Achten Sie auch beim Kauf auf eine gute Federung. Im besten Fall sollte diese auf das Gewicht des Kindes angepasst werden können.

  • Das Wetter im Auge behalten

Der Laufende empfindet die Temperatur beim Sport erfahrungsgemäß gerne etwas wärmer, als sie eigentlich ist. Das Kind im Wagen bewegt sich allerdings nicht, deshalb ist es wichtig, es warm anzuziehen, und eventuell eine zusätzliche Decke einzupacken. Für den Fall von plötzlichem Regen ist außerdem ein Regenschutz, der über den Wagen gespannt werden kann, empfehlenswert. Auch bei Sonne müssen Sie ihr Kind schützen. Achten Sie darauf, dass der Buggy zum Laufen ein Sonnendach hat. Und vergessen Sie die Sonnencreme nicht.

  • Nicht zu früh anfangen

„9 Monate kommt’s, 9 Monate geht’s“, sagt man, und das können wir so bestätigen. Etwas Babyspeck in der Zeit nach der Geburt darf die Mama ruhig haben, und sollte deshalb nicht wie von der Tarantel gestochen zum Sport hetzen. Und wenn doch, dann bitte ohne Baby. Einen Laufkinderwagen sollten Sie erst dann, und wirklich erst dann benutzen, wenn Ihr Kind selbstständig aufrecht sitzen kann. Vorher ist die Wirbelsäule nicht stabil genug und kann dauerhafte Schäden davon tragen. Am besten sollte es außerdem schon im Krabbel-Alter sein, damit seine Rückenmuskulatur genug ausgebildet ist, um dem Auf und Ab des Laufens Stand zu halten.

  • Sicherheit geht immer vor

Dazu müssen wir hoffentlich nicht viel sagen: Anschnallpflicht ist obligatorisch. Achten Sie dabei darauf, dass die Gurte gut gepolstert sind und auf die Größe des Kindes abgestimmt werden können. Wir empfehlen für den Jogging-Buggy eine klassische Fünf-Punkt-Befestigung. Außerdem sollte jeder Kinderwagen, der auch für den Sport gedacht ist, eine Handbremse haben, die bestenfalls die Hinter- nicht die Vorderräder anspricht. Achten Sie auch darauf, dass der Schwerpunkt des Wagens möglichst tief liegt, damit er nicht einfach umfallen kann.

  • Die Wünsche des Kindes beachten

Last, but certainly not least: Denken Sie für ihr Kind mit. Finden Sie heraus, ob der kleine Racker überhaupt Spaß daran hat, Sie beim Sport zu begleiten. Und wenn ja – für wie lange. Natürlich, die Bewegung und die frische Luft tut gut. Aber alles in Maßen. Vielen Kindern wird nach einer Stunde Buggy-Tour langweilig oder das Geholpere wird lästig. Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind wohl fühlt.

Unterschätzen Sie nie Ihre Vorbildfunktion. Es ist wissenschaftlich erwiesen, das Kinder, die schon früh ins Training der Eltern eingebunden werden, später selbst sportlicher werden. Aber andauerndes Unwohlsein ist da eher kontraproduktiv.