Dass Eltern ihre Kinderwagen nicht per Rolltreppe befördern dürfen stößt noch immer auf viel Unmut. Vor allem, weil zahlreiche öffentliche Ankerpunkte noch immer keine Alternativen, wie beispielsweise Aufzüge, bieten. Eltern befürchten, dass ein Tragen des KiWas die Treppe hinunter noch gefährlicher sein könnte als das Rolltreppe-Fahren.

Seit 2010 sind, laut der erweiterten EU-Richtlinie EN 115, Buggys und Kinderwagen streng genommen auf deutschen Rolltreppen verboten. Es sind allerdings lange nicht jeder Bahnhof, jedes Einkaufszentrum und Ähnliches barrierefrei. Und das Verbot gilt nun mal auch, wenn sich kein Aufzug in der Nähe auffinden lässt. Ein echtes Problem, gerade für Eltern, die mit dem Kind im Wagen alleine unterwegs sind. Denn dann gestaltet sich das Heruntertragen des Wagens einer Treppe doch sehr mühsam bis unmöglich. Viele Eltern befürchten sogar, dass dieses Vorgehen sogar noch gefährlicher für Eltern und vor allem das Kind ist.

Eltern vorwiegend unglücklich über die Regelung

Die große Mehrheit der Mütter und Väter spricht sich auch vier Jahre später gegen das Verbot aus. Verschiedene Elternforen machten online Umfragen, die oft nur um die fünfundzwanzig Prozent Befürworter hervorbrachten.

Genau genommen gilt die Verordnung schon länger. Jedoch ist seit der EN 115 ist das Anbringen von KiWa-Verbotsschildern an Rolltreppen aber Pflicht, was die Reglementierung erst wirklich präsent machte. Was allerdings viele Eltern nicht wissen: Man macht sich zuminest nicht strafbar, wenn man entgegen dem Piktogramm den Kinderwagen über eine Rolltreppe transportiert. Man wird höchstens auf die Unfallgefahr aufmerksam gemacht. Fraglich ist, wie gefährlich das Rolltreppe-Fahren tatsächlich ist, und ob eine Privatperson es wirklich einschätzten kann. Nicht immer sind solche Verbote unbegründet. Ob man das Risiko eingehen will, dass muss sich jedes Elternteil selbst fragen.